Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer, dass bei Bestandssanierungen und bei Neubauten der Schutz des Klimas durch energetische Maßnahmen unverzichtbar ist. „Das Bauen und das Sanieren darf aber nicht durch immer weitere Auflagen unrealistisch verteuert werden“, so Josef Oster. „Die Politik muss im Blick haben, dass energetische Verpflichtungen nicht dazu führen, dass Seniorinnen und Senioren nicht mehr in der Lage sind, diese finanziell umzusetzen.“
Die Architekten- und Planungsexperten stimmten dem zu. Alexander von Canal und Prof. Björn Gossa zeigten auf, wie baurechtliche Vorgaben konkrete Projekte auch in Koblenz verzögern und im schlimmsten Fall sogar dafür führen, das sinnvolle Planungen und Vorhaben nicht mehr angegangen werden. „Corona-Lockdown, gestörte Lieferketten und der Krieg in der Ukraine treiben die Preise in die Höhe. In Kombination mit Auflagen wird das Bauen so teuer, dass auch die notwendigen Mieten kaum noch bezahlbar sind“, sagte Alexander von Canal. „Der Staat sollte Ziele vorgeben, aber keine Lösungen vorschreiben“, lehnten von Canal, Gossa und Müller ein Übermaß an staatlicher Einengung ab. Oster und Biewer stimmten zu. „Es kommt jetzt darauf an, dass wir nicht aus den Augen verlieren dürfen, dass wir in ausreichenden Maß bezahlbaren Wohnraum anbieten können“, so Josef Oster.