„Idee eines Bürgerkrankenhauses könnte Modellcharakter für Deutschland haben“ Bundestagsabgeordneter Josef Oster im Dialog mit Vertretern der Ärzteschaft
Bad Ems/Rhein-Lahn. Die im Januar überraschend angekündigte Schließung der Paracelsus-Klinik hat weit über Bad Ems hinaus für Aufsehen und Bestürzung gesorgt. Die von der Entscheidung des privaten Trägers ebenso überraschten politischen Entscheidungsträger der Region tun nun alles, um weiterhin ein Klinikangebot in Bad Ems zu ermöglichen. Bewegung in die Diskussion bringt nun ein Vorschlag einiger Bad Emser Ärzte. Sie wollen die Paracelsus-Klinik in ein gemeinnütziges Bürgerkrankenhaus umwandeln und dadurch zumindest ein Basisangebot erhalten.
Um sich über diese Pläne zu informieren, traf sich der direkt gewählte Koblenzer CDU-Bundestagsabgeordnete Josef Oster vor Ort mit dem Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. med. univ. Thomas Reisinger, seinem Kollegen Dr. med. Holger Carsten-Eberle, dem Betriebsratsvorsitzenden Steffen Rieschel und Stadtbürgermeister Oliver Krügel (CDU).
Dr. Reisinger erläuterte, dass ohne eine Akutklinik auch die Reha-Kliniken in der Stadt in massive Probleme geraten würden. Auch erklärte er die geplante Umwandlung der Paracelsusklinik in eine künftige Betriebs-gGmbH, also eine gemeinnützige GmbH mit dem Namen „Unser bürgernahes Krankenhaus“. Ähnliche Konzepte seien zwar selten, aber existent und durchaus erfolgreich.
Josef Oster und Stadtbürgermeister Oliver Krügel sind sich einig, dass dieses Konzept, getragen von einer hochmotivierten Belegschaft und engagierten Beteiligten, durchaus erfolgversprechend sein könnte. Dies wird aber nur mit finanzieller Unterstützung von Bund und Land gelingen können. Konsens herrschte daher hinsichtlich der Einschätzung, dass es nun auf politischen und gesamtgesellschaftlichen Druck auf die Landesregierung in Mainz und auf die Bundesregierung in Berlin ankomme, um die notwendige Unterstützung für das geplante Konzept der Ärzte und der Belegschaft zu erhalten.
Josef Oster erklärte dazu: „Das Konzept für ein gemeinnütziges Bürgerkrankenhaus in Bad Ems ist innovativ und könnte Modellcharakter auch für andere Krankenhäuser in Deutschland haben. Ich werde mich daher bei Gesundheitsminister Karl Lauterbach dafür einsetzen, das Bad Emser Konzept als bundesweites Vorbild zu prüfen und mit Bundesmitteln zu fördern.“
Gleichzeitig richtet Josef Oster aber auch den Blick nach Mainz: „Erfolgversprechend kann dieser Weg aber nur sein, wenn er auch von der rheinland-pfälzischen Landesregierung aktiv unterstützt wird. Gesundheitsminister Clemens Hoch ist für die Landeskrankenhausplanung zuständig und muss sich klar zum Standort Bad Ems bekennen.“