Bremst Hubschrauber-Verbot die Moselwinzer aus?

CDU-Bundestagsabgeordneter Josef Oster und Kollegen appellieren an Bundesministerien: „Weinbau massiv bedroht“

Moselwinzer sind in großer Sorge: Ein Verbot von Hubschrauberbespritzungen könnte den Weinbau in den Steillagen zwischen dem Bremmer Calmont und den Winninger Uhlen massiv gefährden. Das Umweltbundesamt erwägt, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln durch Hubschrauber für 2024 zu untersagen, weil ein Umweltschutzverein einen Zusammenhang zwischen den Hubschrauberbespritzungen und dem Rückgang der Population einer seltenen Unterart des Apollofalters sieht. Betroffene Winzer haben sich nun an die CDU-Bundestagsabgeordneten Josef Oster und Dr. Marlon Bröhr sowie die Landtagsabgeordneten Karina Wächter, Jens Münster und Torsten Welling gewandt. In einem ausführlichen Schreiben an Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir erklären die Abgeordneten die Situation vor Ort und weisen auf die schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen eines solchen Verbots hin.

Denn so viel ist klar: „Der heimische Weinbau, der an der Mosel eine lange Tradition hat, ist für die Winzerfamilien existenziell und für die Wirtschaft und den Tourismus der Region von großer Bedeutung“, betont Josef Oster. „Wir können nicht akzeptieren, dass Einschätzungen eines Umweltvereins, die aktuell bar jeder wissenschaftlichen Evidenz sind, unseren Weinbau und Existenzen aufs Spiel setzen.“ Im Schreiben an die Bundesminister argumentieren die CDU-Politiker, dass ausgewiesene Experten und Schmetterlingsforscher den Klimawandel für den Rückgang der Apollofalter-Population verantwortlich machen.

Die Weinberge selbst seien historisch und ökologisch äußerst wertvoll. Um den Erhalt der Lagen sicherzustellen, sei ein lückenloser und praxistauglicher Pflanzenschutz Grundvoraussetzung, heißt es in dem Schreiben.

Besonders kritisch sehen die Abgeordneten vor diesem Hintergrund auch, dass „der Vorstoß des Umweltbundesamtes Ende November zu einem Zeitpunkt erfolgt ist, der für die betreffenden Winzer nicht ungünstiger hätte sein können“. Denn die Zeit für die Winzer sei viel zu knapp, um mit Alternativen aufzuwarten. Eine Ausnahmegenehmigung sei solange notwendig, bis ein flächendeckendes und praxistaugliches Konzept zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln entwickelt sei. Josef Oster und seine Kollegen appellieren dringend an die zuständigen Bundesminister, grünes Licht für die Hubschrauberbespritzungen in den betroffenen Reblagen zu erteilen. Eine Entscheidung dazu wird im Januar erwartet.

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