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Josef Oster für einen Tag Praktikant in der Pflege

Wer dieser Tage etwas über die Pflege im Jahr 2019 und die Herausforderungen einer ganzen Branche erfahren möchte, der wird schnell fündig – in Tageszeitungen, im Fernsehen, im Internet. Wer wissen möchte, wie es den Pflegekräften im Jahr 2019 wirklich geht, der nimmt sich einen Tag lang Zeit und arbeitet als Praktikant in der Pflege mit. Josef Oster hat dies getan. Der Bundestagsabgeordnete begleitete Pflegekräfte am Marienhof des Katholischen Klinikums Koblenz · Montabaur.

Dezember 2018, das Weihnachtsfest steht vor der Türe. Josef Oster besucht Pflegekräfte in den Krankenhäusern seines Wahlkreises 199. Der Bundestagsabgeordnete überbringt kleine Präsente, ein Zeichen der Anerkennung für die Arbeit, die die Pflege tagtäglich leistet. Oster macht auch am KKM Station – und wird dort von den Pflegekräften eingeladen, sie doch mal für einen Tag zu begleiten, um sich persönlich ein Bild zu machen. 

April 2019, kurz vor Ostern: Ein Mittwochmorgen am Marienhof in Koblenz. Der Praktikant ist da: Josef Oster. Einen Tag lang wird er an der Seite der Pflegekräfte den Alltag am Katholischen Klinikum miterleben. An guten Tagen würde er in die Stunden, die er nun im Krankenhaus verbringen wird, vermutlich sechs bis zehn Termine packen können. An diesem Tag ist es nur einer. Oster hat sich ganz bewusst für dieses Praktikum entschieden.

Oster Pflege 2„Das Gesundheitswesen ist in der Politik ein großes Thema. Wir versuchen, mit politischen Entscheidungen die Situation zu verbessern. Ich wollte mir aber selbst einen Eindruck verschaffen, und nicht nur nach Gutachten oder Aktenvermerken urteilen. Ich habe mir gerne die Zeit genommen, mir einen Tag lang praxisnah einen Einblick zu verschaffen.“

Besprechung im Stationszimmer, dann die ersten Patientenkontakte. Oster ist offen, aufgeschlossen, den Menschen zugewandt. Stellt viele Fragen – den Menschen in den Betten und auch den Menschen neben den Betten. „Ich habe Herrn Oster als einen sehr angenehmen Menschen kennengelernt, der sehr offen auf die Patienten zugegangen ist und sehr interessiert war“, sagt Pflegekraft Britta Daun. „Ich finde es schön und bewundernswert, dass er unserer Einladung gefolgt ist. Ich hätte nie damit gerechnet, dass da wirklich mal jemand kommt und den ganzen Tag bei uns mitläuft. Für uns war das sehr wichtig und ich bin mir sicher, dass Herr Oster auch eine Menge Eindrücke mitnehmen konnte.“

Oster Pflege 4„Herr Oster, was machen Sie denn hier?“ Eine Patientin erkennt den Praktikanten aus der Politik auf dem Flur. „Ich habe Sie schon im Bundestag gesehen.“ Der Abgeordnete nimmt sich Zeit für einen Smalltalk, dann wechselt er wieder in die Beobachterposition. Zu viele Eindrücke gilt es an diesem Tag aufzunehmen. „Der Arbeitsalltag in der Pflege ist unglaublich vielfältig. Die Pflegekräfte müssen sich ständig auf neue Situationen einstellen. Ich habe gelernt, dass es eben nicht nur um die pflegerische Versorgung der Patienten geht, sondern dass auch psychologische und mentale Themen den Alltag prägen. Das war mir in dieser Dimension ebenso wenig bewusst wie die Dokumentation, die ebenfalls einen breiten Raum im Arbeitsalltag in der Pflege einnimmt.“

Auch der Pflegerin Tanja Assmann schaut Oster an diesem Tag über die Schulter. „Ich bin sehr angenehm und positiv überrascht“, sagt sie. „Herr Oster war den Patienten gegenüber sehr aufgeschlossen, hat sehr viel nachgefragt und sich intensiv mit den Gegebenheiten, der Dienstplanung und der Dokumentation beschäftigt. Ich finde es äußerst lobenswert, dass er sich als Bundestagsabgeordneter unserem Alltag gewidmet hat. Ich finde, das sollten auch andere Vertreter aus der Politik machen, die sich mit dem Thema Gesundheit beschäftigen. So können sie erfahren, was an der Basis wirklich passiert, wie die Strukturen sind und was hier geleistet wird – von uns als Fachkräften und als Menschen.“

Oster Pflege 3Josef Oster spürt genau dies auch bei seinem Praktikum: „Das Katholische Klinikum nimmt sich Zeit für die Patienten und achtet zudem auf eine vernünftige Personalausstattung – so schwer das auch ist. Ich habe gespürt, dass man hier mit einer großen Empathie den Patienten begegnet. Ich habe selbst aus familiären Gründen zuletzt viele Berührungspunkte mit Gesundheitseinrichtungen gehabt. Man spürt sehr schnell, dass man sich am Katholischen Klinikum der Menschen annimmt und auf sie zugeht. Hier geht es nicht darum, seine medizinisch-pflegerische Pflicht zu erfüllen und diese abzuarbeiten. Hier geht es um mehr.“

Ein weiteres Patientenzimmer, auch hier werden einige persönliche Worte gewechselt. Beim Verlassen des Zimmers wünscht Josef Oster dem Patienten „Alles Gute!“ Dieser antwortet spontan: „Viel Erfolg bei Ihrer Mission!“ Das Praktikum hat viele bleibende Eindrücke hinterlassen – beim Politik-Profi, aber auch bei den Profis aus dem Gesundheitswesen. Die Rahmenbedingungen für Pflegekräfte verbessern – es wäre eine schöne gemeinsame Mission. Ein Anfang ist gemacht.

Text und Fotos: Katholisches Klinikum Koblenz Montabaur

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