Frust statt Sonnenenergie: Koblenz wartet auf Elektriker

Warum der Zählertausch so lang dauert: Bundestagsabgeordneter Josef Oster hakt bei EVM nach

Frust und Wut bei den Schängeln: Wer jüngst versucht, eine Photovoltaikanlage in Betrieb zu nehmen, der muss mitunter mit mehrmonatigen Wartezeiten rechnen. Grund dafür ist auch die Montage des Zweiwegezählers durch den örtlichen Energieversorger evm. Mehrere Bürger haben sich in diesem Anliegen an den CDU-Bundestagsabgeordneten Josef Oster gewandt, der die Interessen der Menschen seiner Heimat in Berlin vertritt und sich als Stadtrat direkt vor Ort stark macht. Tenor der Beschwerden: „Bürokratie und überflüssige Regelungen verhindern das Engagement des Bürgers für die Energiewende.“

Josef Oster kann die Verärgerung gut verstehen, weiß aber auch sehr wohl um die angespannte Situation der Wirtschaft. Dennoch: „Es ist meines Erachtens auch eine Aufgabe der Energieversorger, die Menschen bei der Energiewende zu unterstützen und nicht durch lange Wartezeiten bei der Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage abzuschrecken.“ Um die Hintergründe der Verzögerungen zu erfahren, hat sich der Abgeordnete direkt an die Energieversorgung Mittelrhein, der mit seiner Netzgesellschaft für den Zählertausch zuständig ist, gewandt.

Spätestens seit dem Ausbruch des Angriffskrieges auf die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise sei in Deutschland eine Rekordnachfrage nach PV-Anlagen zu verzeichnen, heißt es von Seiten des Netzbetreibers. Sämtliche Unternehmen, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielten, hätten mit enormen Engpässen zu kämpfen. Es gebe Lieferschwierigkeiten bei Modulen und Wechselrichtern, Engpässe bei der Installation, Fachkräftemangel und schließlich auch noch Wartezeiten beim notwendigen Austausch von Stromzählern.

Nicht nur durch die explosionsartig angestiegene Nachfrage nach PV-Anlagen komme es zu den zahlreichen Anträgen auf Zählertausch. Auch der Einbau von Wärmepumpen sowie Wallboxen für E-Fahrzeuge erhöhe die Zähleraufträge drastisch – zwischen 50 und 120 erreichten die EVM-Gruppe am Tag. Und: Zum Einsetzen der Zähler benötige man eine spezielle Qualifikation. Auch ein Elektriker, sei er noch so gut in seinem Job, dürfe keine Zähler einbauen, wenn die nötige Qualifikation dafür nicht vorliege.
Mit externen Dienstleistern, Schulungen für Mitarbeiter, Einstellungen von weiterem Personal und schlankeren Prozessen versuche der Netzbetreiber, den Stau abzubauen und die Wartezeiten zu verkürzen. Darüber hinaus bilde die evm seit Jahren über Bedarf Fachkräfte aus.

„Es ist gut und wichtig, dass die evm aktiv versucht, die Situation zu entschärfen und Wartezeiten zu verkürzen“, so Oster. „Ich hoffe im Interesse aller, dass diese Bemühungen bald Früchte tragen. Bürger, die mit ihrem Einsatz die Energiewende vorantreiben, dürfen nicht ausgebremst werden.“

Bildunterzeile: Viele Bürger ärgern sich aktuell über lange Wartezeiten für den Einbau der Zweiwegezähler. Ein solcher Zähler erfasst sowohl die Strommenge, die Betreiber einer Solaranlage in das öffentliche Netz einspeisen, als auch den Strom, den sie von einem Energieversorger beziehen. Nur speziell qualifizierte Fachkräfte dürfen einen solchen Zähler einbauen.

Foto: CDU Deutschland

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